Stand der Informationen
September 2011

Visa
Deutsche Staatsangehörige können sich sechs Monate visafrei in Kanada aufhalten. Die Aufenthaltsgenehmigung wird bei Einreise in den Pass eingestempelt.

Einreisebestimmungen
Für das Fahrzeug wird kein Carnet de Passage verlangt. Es wird nicht im Pass vermerkt. Das Fahrzeug spielte bei unserer Einreise über Land keine Rolle. Wir mussten bei der Einreise aus den USA kommend keine Papiere ausfüllen oder vorweisen.

Grenzabwicklung
An der Grenze Blaine (USA) – White Rock (Kanada) gibt es nur einen einzigen Grenzposten. Wir bekamen keinen Stempel für die Ausreise aus den USA, wir besaßen keine ‘grüne Karte’ die wir hätten abgeben können. Bei der Wiedereinreise von Kanada in die USA am selben Grenzübergang bekamen wir weder einen Ausreisestempel für Kanada, noch einen neuen Einreisestempel für die USA. Ein Aufenthalt in Kanada (und auch Mexico) zählt für die US-Behörden nicht als ‘Ausreise’, somit lief die eingestempelte zulässige Aufenthaltsdauer von 90 Tagen in den USA während unseres Aufenthalts in Kanada weiter.

Je nach Verkehrsaufkommen kann es zu Wartezeiten vor dieser Grenze kommen, die Grenzabwicklung selbst verlief sehr zügig, nach 5 Minuten waren die Formalitäten erledigt. Bei der Grenzpassage wurden uns einige Fragen zum weiteren Streckenverlauf unserer Reise und zu unseren finanziellen Sicherheiten gestellt und ein kurzer Blick ins Auto geworfen. Fragen zum Inhalt des Fahrzeugs oder bezüglich mitgeführter Lebensmittel wurden nicht gestellt. Im Gegensatz zu den Horrorgeschichten, die uns viele Kanadier und US-Amerikaner von dem Grenzübertritt und den Fahrzeugkontrollen berichteten, waren alle Officer absolut freundlich und keineswegs unangenehm.

Stellplätze
Wir haben lediglich British Columbia und Alberta bereist und können daher nur über diesen Teil Kanadas berichten.
Da Wohnmobilreisen in dieser Region des Landes sehr beliebt sind, gibt es alle paar Kilometer Campingplätze, deren Preise genauso variieren, wie die Ausstattung. Ein privater Platz ohne ‘service’ bzw. ‘hook-up’, also ohne Wasser-, Strom- und Kanalanschluss, beginnt bei etwa 20 Can$ pro Fahrzeug. Warmwasserduschen müssen häufig separat bezahlt werden. In den Nationalparks gibt es staatliche Campingplätze, bei denen man sich in der Regel selbständig registrieren muss. Man füllt ein Anmeldeformular aus und wirft es samt Gebühr in einen dafür vorgesehenen Briefkasten. Die Preise für einen Stellplatz beginnen bei ca. 17 Can$ pro Tag. Teilweise gibt es auch eine Feuerstelle, für deren Benutzung eine weitere Gebühr anfällt, Holz wird dann in der Regel gestellt.
In den Nationalparks wird darauf hingewiesen, dass Campen nur in den dafür ausgewiesenen, kostenpflichtigen Anlagen gestattet ist. Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass man auch auf Parkplätzen am Beginn von Wanderwegen und auf ‘picknick-areas’ übernachten kann. Dies wird scheinbar meist für eine Nacht geduldet.
Weite Teile des südlichen British Columbia bestehen aus unerschlossenen Gebirgsregionen oder befinden sich hinter Stacheldraht in Privatbesitz, so kann die Suche nach ‘wilden’ Stellplätzen etwas Zeit in Anspruch nehmen.

Wie auch in den USA kann man in Kanada vielerorts auf den riesigen Parkplätzen der Supermarktkette WAL-Mart / Sam’s Club kostenlos übernachten.

Stellmöglichkeit in Vancouver:
Vanier Park, N 49° 16′ 32.2”, W 123° 8′ 32.71”
– 6 Can$ pro 24 Stunden, eigentlich nicht als Wohnmobil-Stellplatz gedacht, doch relativ zentral gelegen, etwa 20-30 Minuten zu Fuß zur Downtown. Eine kostengünstige Alternative zu den sonst teueren Campingplätzen. Man muss lediglich um Mitternacht einen neuen Parkschein lösen und darf somit weitere 24 Stunden ‘parken’.
– Es ist der einzige Parkplatz weit und breit, an dem kein Schild stand, dass Übernachtparken oder Campen untersagt ist.
– Freunde haben berichtet, es würde auch geduldet mit einem kleineren Fahrzeug am Parkplatz beim Stanley-Park zu übernachten.

Kraftstoff
Der Diesel kostete ca. 1,03 Can$ / Liter.
Bei der Berechnung nach Gallonen glit es zu beachten, dass eine kanadische Gallone etwa 4,5 Litern entspricht, eine US-Gallone hingegen 3,8 Litern.
Falls es über längere Distanzen hinweg keine Tankstellen gibt, wird mit Schildern am Straßenrand darauf hingewiesen.

Kommunikation
Das Handynetz in British Columbia und Alberta ist nicht flächendeckend. Das deutsche Handy funktionierte ausschließlich in größeren Ortschaften. Eine kanadische Simkarte zu kaufen ist für Reisende praktisch sinnlos, außerhalb geschlossener Ortschaften gibt es nahezu keinen Empfang. Darüber hinaus gilt für Prepaid-Karten in Kanada folgende Regel: Eine Prepaid-Karte gilt immer nur für eine bestimmte, wenige 100 Kilometer reichende Region, was bei den zurückgelegten Distanzen in diesem riesigen Land praktisch ‘gar nichts’ ist. Außerhalb dieser Region fallen ‘long distance’ Gebühren an. Verlässt man also dieses Gebiet, was bei einer Reise vermutlich bereits nach einem Tag der Fall sein wird, muss man nun nicht nur höhere Verbindungsentgelte, sondern auch für eingehende Gespräche 0,25 Can$ / Minute bezahlen. Wahlweise kann man die Simkarte in der nächsten Region umtauschen, dabei verliert man nicht nur seine aktuelle Telefonnummer, sondern auch jedes Mal die 20 Can$, die man sowohl bei dem Kauf als auch bei der Ummeldung einer Karte in eine neue Region als Startguthaben aufladen muss. Hinzu kommt, dass man mit dieser Simkarte nicht einmal nach Europa telefonieren kann. Das sind mit Abstand die schlechtesten Konditionen, die wir auf unserer bisherigen Reise hatten. Wer Telefonieren möchte, kann dies via Skype. Verschiedene Einkaufsketten und Cafés wie z.B. Safeway, Mc Donald’s und Starbucks bieten kostenloses WiFi in hervorragender Qualität an.

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Straßen
Die Straßen im südlichen British Columbia und Alberta sind in sehr gutem Zustand. Selbst Pässe sind breit und großzügig angelegt.

Trinkwasser / Versorgungslage
Leitungswasser in trinkbarer Qualität kann man an vielen Tankstellen und Campingplätzen auffüllen und schmeckt meist leicht gechlort. In vielen Supermärkten werden einfache Aktivkohle-Filtersysteme angeboten, die den Wassergeschmack wieder neutralisieren, z.B. ‘Britta’-Wasserfilter.
Supermärkte gibt es in jedem Ort, viele sind auch Sonntags geöffnet. Lebensmittel sind generell etwas teuerer als in Deutschland und den USA.

Geld
Bankautomaten finden sich in jedem Ort. Meist kann auch mit Kreditkarte oder US$ bezahlt werden.