Sierra Leone. Mitten im Dschungel

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Es ist schwülheiß, Mücken und Blackflies stechen bei jeder Gelegenheit. Wir befinden uns in einem kleinen Dorf mitten im Dschungel. Die Häuser bestehen aus einem Gerüst aus dünnen Baumstämmen, das mit Lehm und rotbrauner Erde aufgefüllt ist, kleine Öffnungen bleiben als Fenster. Die Dächer sind mit Palmwedeln gedeckt.

Im Schatten eines kleines Unterstands treffen wir auf Moussa, den Schmied des Dorfes. Mit einem Hammer schlägt er auf ein rot glühendes Eisen und treibt es langsam flach. Sein Sohn sitzt einen Meter entfernt und bedient ein Schwungrad, mit dem Luft in die Glut der Esse geblasen wird. Eine schweißtreibende Arbeit, bis die Klinge der Machete in Form gebracht ist.
„In unserem Dorf stellen wir fast alles selbst her, was wir für das alltägliche Leben brauchen“, erzählt Moussa. „Kasawa, Bananen, Reis, Ananas, Kaffee, Kakao, Mango, Brotfrüchte und Erdnüsse bauen wir an, Fische angeln wir im Fluss, Wildtiere können wir jagen. Nur Kleidung müssen wir kaufen, seit wir keine Baumwolle mehr im Dorf anpflanzen.“

Etwas weiter am Flussufer treffen wir auf Bakari, der gerade ein Stück Holz ins Feuer legt, auf dem in einem alten Fass die Früchte der Ölpalme kochen. Gemeinsam mit seiner Familie kümmert er sich um die Herstellung von Palmöl, das sie nicht nur selbst zum Kochen verwenden, sondern das sich auch gut im nächsten Ort verkaufen lässt. Er lädt uns ein, am nächsten Morgen dabei zu sein, wenn sie mit dem Pressen beginnen. Diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen.