Stand der Informationen
September 2011
Visa
[Ergänzung 11-2016] Aktuelle und sehr ausführliche Informationen zur Einreise in die USA finden sich auf www.einreiseusa.org
Hier unsere persönlichen Erfahrungen zur Situation im September 2011: Dank des sogenannten ‘Visa-Waiver-Program’ durften wir uns als deutsche Staatsbürger 90 Tage visafrei in den USA aufhalten. Allerdings musste man sich vorab (spätestens 72 Stunden vor Einreise) mit Hilfe eines ‘ESTA’-Antrages online anmelden. Eine Zusage über eine erfolgreiche Anmeldung erhielten wir innerhalb weniger Sekunden, nachdem das Formular online ausgefüllt und abgesandt war. Diese Registrierung hatte eine Gültigkeit von zwei Jahren. Reiste man über Land ein, war diese vorherige Anmeldung nicht notwendig. Eine Verlängerung des Aufenthaltszeitraumes über 90 Tage hinaus war nicht möglich.
Ein Visum hingegen konnte verlängert oder im Vorhinein bereits für einen Aufenthalt von bis zu 12 Monaten ausgestellt werden. Allerdings war die Beantragung eines Visums verhältnismäßig aufwändig, da man u.a. zu einem persönlichen Gespräch in die Botschaft geladen wurde.
Ein Aufenthalt in Kanada und auch Mexico zählte für die US-Behörden nicht als ‘Ausreise’, somit läuft die eingestempelte zulässige Aufenthaltsdauer von 90 Tagen in den USA während eines Aufenthalts in Kanada weiter. Berichten anderer Reisender zufolge ist es mit einem freundlichen Gespräch an der Grenze wohl auch möglich trotz dieser Bestimmungen nochmals eine neue Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage zu bekommen.
Für uns war das unerheblich, da wir während unserer Reise durch die USA für 2 Monate zurück nach Deutschland geflogen sind und danach nochmals 90 Tage in den USA hatten. Der Verbleib des Fahrzeugs in den USA während unseres Fluges nach Deutschland war kein Problem.
Einreisebestimmungen
Die Formalitäten zur Einfuhr des Fahrzeuges in die USA nach der Verschiffung waren viel unproblematischer als erwartet. Wir haben auf einen teueren Zoll-Agenten in den USA verzichtet und konnten alles selbständig, schnell und unkompliziert erledigen. Im Zollbüro des Hafens in Tacoma (bei Seattle) wurde, nach Vorlage von Pass, Fahrzeugpapieren und der Verschiffungs-Waybill, gebührenfrei eine 12 Monate gültige Einfuhrgenehmigung erteilt. Das Fahrzeug wurde davor einem ‘agricultural-check’ unterzogen, bei dem es äußerlich auf Sauberkeit kontrolliert wird. Es wurde ein flüchtiger Blick in die Wohnkabine geworfen. Ein Carnet de Passage wird nicht verlangt, das Fahrzeug wird nicht im Pass vermerkt und nach einer Haftpflichtversicherung wurde auch nicht gefragt.
Mit dem Dokument vom Zollbüro konnte das Fahrzeug aus dem Hafengelände abgeholt werden. Hierzu müssen zuvor die lokalen Hafengebühren beglichen werden und, auf Grund der neuen Vorschriften zur ‘Homeland-Security’, braucht man noch einen ‘Escort-Officer’ der einen, gegen eine Gebühr, auf das Hafengelände begleitet. Alles war innerhalb von wenigen Stunden und einer Mittagspause erledigt.
Es war problemlos möglich, während des genehmigten Einfuhrzeitraumes von 12 Monaten, auch ohne Fahrzeug das Land zu verlassen.
Weder bei der Ausreise nach Kanada noch nach Mexico wurde nach der temporären Einfuhrgenehmigung für das Fahrzeug gefragt.
Wir hatten für den Aufenthalt in den USA über die Versicherungsagentur ‘Nowag’ (Email: Nowag@t-online.de) eine Haftpflichtversicherung für das Fahrzeug abgeschlossen. Tourinsure bietet auch Fahrzeugversicherungen für die USA an, konnte uns wegen des Alters unseres Fahrzeugs aber kein Angebot machen.
Tipp: Verlässt man die USA vor Ablauf der Versicherung, kann man sich die Raten für die nicht benötigten Monate bei ‘Nowag’ zurückerstatten lassen.
Grenzabwicklung
Wir sind getrennt vom Fahrzeug eingereist. Bei Einreise (Flughafen Seattle) bekamen wir, nachdem wir über die normale Kontrolle hinaus einige zusätzliche Fragen zu unseren Aufenthaltsabsichten, dem Routenverlauf und unserer finanziellen Situation beantwortet hatten, einen 90 Tage gültigen Einreisestempel in den Pass. Dauer ca. 60 Minuten.
Bei der Wiedereinreise mit dem Fahrzeug in die USA aus Kanada wurde ein kurzer Blick ins Fahrzeug geworfen. Fragen zu dessen Inhalt wurden nicht gestellt, auch nicht zu mitgeführten Lebensmitteln. Der Pass wurde weder bei der Ausreise nach Kanada noch bei der Wiedereinreise gestempelt. Dauer ca. 60 Minuten incl. Wartezeit an der Grenze.
Bei der Ausreise über Land nach Mexiko (Lukeville-Sonoyta) wurden uns einige Fragen gestellt, weder Pass noch Fahrzeugpapiere wurden verlangt. Dauer ca. 10 Minuten.
Innerhalb eines halben Jahres sind wir drei Mal in die USA ein- und wieder ausgereist und waren jedes Mal überrascht, wie zügig und unkompliziert die Grenzabwicklung verlief. Der Umgang mit den Beamten war immer angenehm und freundlich, auch wenn der ein oder andere zunächst seinen ‘strengen Blick’ aufsetzt.
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Stellplätze
In den USA gibt es eine perfekte Infrastruktur für Wohnmobilisten. Ob rudimentäre Stellplätze zum wilden Campieren oder bestausgerüstete RV-Parks mit Schwimmbad und Tennisplatz, meist findet man leicht das Passende.
Kostenpflichtige Stellplätze
Private und öffentliche Campingplätze gibt es in regelmäßigen Abständen. Preislich beginnen diese bei ca. 20 US$ pro Nacht und Fahrzeug. In Nationalparks gibt es meist einfache, kostenpflichtige Campingplätze zwischen 12 US$ und 30 US$ die Nacht. Ob diese vorab reserviert werden können oder sollten, erfährt man auf der jeweiligen Homepage des Nationalparks.
Vor Ort in den USA kann man in diversen Caravan-Zubehör-Läden Campingführer erwerben, die die Lage, Ausstattung und Preise unzähliger Campingplätze auflistet.
Kostenlose Stellplätze
In Gebieten die als ‘national forest’ oder ‘BLM-Land’ ausgezeichnet sind, ist ‘wildes’ Campieren erlaubt. Meist sind diese Gebiete in den Straßenkarten eingezeichnet oder man kann sie bei einer der unzähligen Touristeninformationen erfragen. Häufig markiert auch ein Schild den Beginn und das Ende eines solchen Gebietes.
Darüber hinaus gibt es in manchen Nationalparks ausgewiesene Gebiete in denen ‘dispersed camping’ gestattet ist. Ob dies der Fall ist kann im Besucherzentrum des jeweiligen Parks erfragt werden. Häufig grenzt an einen Nationalpark auch ein ‘national forest’, so dass in direkter Nachbarschaft gecampt werden kann.
In Städten oder auf der Durchreise eignen sich darüber hinaus Walt-Mart Parkplätze oder Rastplätze an den Interstates. Ob das Übernachtparken auf einem Walt-Mart-Gelände gestattet ist, lässt sich leicht an der Anzahl der dort parkenden Wohnmobile ablesen. Natürlich kann man auch an großen Tankstellen mit Truck-Parking nächtigen oder überall dort, wo sich niemand gestört gefühlt. In dicht besiedelten Gegenden wie z.B. entlang der Küstenstraße 101 kann es allerdings schwierig werden einen kostenlosen Stellplatz zu finden, Campingplätze gibt es dagegen reichlich.
Weitere kostenloses Stellplätze findet man im Netz unter www.freecampsites.net
San Francisco: N 37° 47′ 14,3” W 122° 24′ 42.4”
Zentral gelegener kostenloser Parkplatz am Hafen. Übernachten im Wohnmobil scheint geduldet zu werden. Wir standen hier zwei Tage ohne Probleme, ebenso wie vereinzelte andere Wohnmobile.
Seattle:
Entlang der Straße kann nachts und an den Wochenenden kostenlos geparkt werden. Darüber hinaus gibt es einige kostenpflichtige Parkplätze auf denen Rund um die Uhr geparkt werden kann.
Las Vegas:
Unter der Woche bieten viele Hotels ihre Zimmer für Spottpreise an. Während der KOA-Campingplatz (Nahe dem Hotelkomplex Circus Circus, direkt am Strip gelegen) 55 US$ die Nacht kostet, bekommt man ein Doppelzimmer incl. Frühstück bereits für 30 US$. Am Wochenende schießen die Zimmerpreise jedoch in die Höhe und der Campingplatz ist die günstigere Alternative.
Kraftstoff
Der Diesel kostet zur Zeit je nach Region zwischen 3,60 US$ und 4,10 US$ pro Gallone (3,78l).
Kommunikation
Viele Cafés und Lokale bietet kostenloses Wi-Fi an. Dies gilt auch für Mc Donalds und Starbucks, die sich in jedem größeren Ort einfach finden lassen. Oft hat man bereits vom Parkplatz aus ausreichende Signalstärke.
Das Mobilfunknetz war auf unserer Route bis auf punktuelle Ausnahmen flächendeckend ausgebaut. Mit deutscher Simkarte kann es allerdings sein, dass man sich in das vorhandene Netz nicht einwählen kann. Wir hatten in Oregon keinen Zugang zum dortigen Handynetz, während wir in Washington, Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona keine Probleme hatten.
Straßen
Die Straßen in den von uns bereisten Bundesstaaten sind in einem sehr gutem Zustand. Die Autobahnen (Interstates) sind gebührenfrei.
Für viele US-Amerikaner hat das Off-Road-Fahren einen besonderen Stellenwert als Freizeitbeschäftigung. So gibt es auf öffentlichem Land wie auch in manchen Nationalparks viele Nebenstrecken, die bewusst nicht weiter ausgebaut werden. Dies reicht von gut gepflegten Schotterpisten bis zu anspruchsvollen Trail-Pfaden, die nur mit Spezialfahrzeugen bezwungen werden können.
Die Anforderungen an das Fahrzeug kann man auf der Seite der jeweiligen Nationalparkverwaltung nachlesen.
Trinkwasser / Versorgungslage
Trinkwasser bekommt man an Campingplätzen und vielen Tankstellen. In Kalifornien ist es sogar Gesetz, dass Tankstellen ihren Kunden kostenlos Wasser und Luft zur Verfügung stellen müssen. Leitungswasser ist in der Regel gechlort. In vielen Supermärkten werden daher einfache Aktivkohlefilter angeboten, die den Wassergeschmack wieder neutralisieren (z.B. Britta-Wasserfilter). Riesige Supermärkte gibt es in jeder größeren Stadt, meist sind diese schon an der Autobahnausfahrt angeschrieben. In ländlichen, weniger dicht besiedelten Gebieten kann der nächste Supermarkt aber durchaus 60 km entfernt sein. Bei Lebensmitteln herrscht ein ähnliches Preisniveau wie in Deutschland. Am günstigsten sind Lebensmittel bei den Supermarktketten Wal-Mart und Saveway. In vielen Supermärkten bekommt man mit einer Kundenkarte erhebliche Preisnachlässe.
Geld
Von der Parkuhr bis zum Burger kann man in den USA praktisch alles mit Kreditkarte bezahlen. Für denjenigen, der dennoch lieber Bares in die Hand nimmt, gibt es überall Bankautomaten, die teilweise eine Gebühr für die Auszahlung berechnen.
Weitere Informationen
Waschsalons findet man in vielen Orten. Eine Trommel waschen oder trocknen kostet ca. 1,25-2 US$.
Die Jahreskarte für sämtliche Nationalparks in den USA kostet 80 US$ pro Fahrzeug. Bei der Dichte an beeindruckenden Nationalparks lohnt sich diese Anschaffung schnell, eine Tageskarte kostet bereits 15 US$ oder mehr.
Bei der Fahrt von Oregon aus in den Bundesstaat Kalifornien kommt es zu Fahrzeugkontrollen, um zu verhindern, dass Obst und Gemüse von Oregon nach Kalifornien importiert wird.