Fahrzeugverschiffung via RoRo-Frachter von Zarate/Argentinien nach Durban/ Südafrika
Stand der Informationen: Dezember 2013 / Januar 2014.

Laut unserer Recherche bediente nur MOL zur Zeit unserer Verschiffung die Strecke Argentinien bzw. Uruguay – Südafrika per direkter RoRo-Verbindung und dies einmal pro Monat.

Wir wählten mit Zarate den letzten Hafen in Südamerika und mit Durban den ersten Hafen auf dem afrikanischen Kontinent. Leider kommen bei Fahrzeugverschiffungen gelegentlich Einbruch und Diebstahl vor und die Wahrscheinlichkeit steigt mit jedem Hafen der während der Verschiffung angefahren wird. Es ist durchaus üblich, dass beim Beladen/Umladen die Fahrzeuge zwischenzeitlich aus dem Schiff ins Hafengelände gefahren werden und dort für längere Zeit stehen. Die Illusion, es würde sich jemand darum kümmern, dass die Fahrzeuge dabei abgesperrt werden, haben wir aufgegeben.

Die Überfahrt dauerte drei Wochen, wobei unser Schiff einige Tage später als geplant in Zarate ablegte und mit etwa einer Woche Verspätung in Durban eintraf.

Das Fahrzeug kam unversehrt und vollständig an. Das Fahrerhaus war von uns zuvor für die Verschiffung komplett ausgeräumt worden, Aschenbecher, Fußmatten, Deko-Krims-Krams, Zusatzinstrumente, Lautsprecher und Glühlampen ausgebaut. Der Knopf für die Differentialsperre war abgeklemmt. Anlasser und Stopp-Knopf, Handbremse und Schaltung hatten wir zweisprachig in Spanisch und Englisch beschriftet. Ersatzreifen, Sandbleche, Dachboxen, Reservekanister und Zusatzscheinwerfer waren im Fahrzeuginneren verstaut.

Sicherheitshalber hatten wir die Schiebetür des Durchgangs zwischen Fahrerkabine und Wohnraum durch eine zweite massive Sperrholzplatte verstärkt. Ein Vorhang, den wir von vorne an diese Sperrholzplatte getackert hatten war teilweise heruntergerissen. Das lässt darauf schließen, dass durchaus mal nachgesehen wurde, ob ein schnelles Einsteigen in die Wohnkabine möglich wäre. Tatsächliche Versuche in die Kabine oder Stauklappen einzudringen wurden nicht unternommen.

Agenturen

Unsere Agentur in Buenos Aires:
WEBER global trade solutions
México 441, 2° Piso Of. C, Buenos Aires
Ansprechpartner:
German Weber
Tel.: (15) 4986-9392
Email: gweber@webersi.com.ar
Webseite: www.webersi.com.ar

Wer ohne Agent direkt über MOL verschiffen möchte, kann sich an Carolina Guallart wenden.
Email: cguallart@ocean.com.ar
Uns hat Carolina leider sehr unzureichend geantwortet.

Ein weiterer Agent, mit dem wir anfangs Kontakt hatten, dessen Angebot jedoch deutlich höher lag, ist Gaston Morinigo von Hellmann Worldwide Logistics.
Reconquiata 656, 2nd floor, office „A“, Buenos Aires
Tel.: +54 11 5552 2000
Mobile: +54 11 54602008
Email: GMorinig@ar.hellmann.net

Laura Saravia ist Verschiffungsagentin in Uruguay und antwortete stets sofort auf unsere Anfragen per Email.
Misiones St. 1372 Suite 602 & 603, 11000 Montevideo, Uruguay
Tel.: +598-2 916 94 16
Email: lsaravia@repremar.com
Webseite: www.repremar.com

Unsere Agentur in Durban:
LTD LOGISTICS SOLUTIONS cc.
LTD House, No. 32 Campbell Avenue Windermere
Durban 4001
Tel: +27 31 3091 935 / 1489 / 1561

 

Ablauf in Buenos Aires

Unser Agent in Buenos Aires, German Weber, spricht fließend englisch, sein Vater Francisco, der auch mit in der Agentur arbeitet, fließend deutsch. German antwortete stets umgehend auf unsere Emails und wir fühlten uns bei ihm und seinem Vater in sehr guten Händen, wir können beide wärmstens weiterempfehlen.

Ursprünglich hatten wir geplant, die Verschiffung ohne Agenten abzuwickeln, doch die Tatsache, dass wir bei German in Ar$ bezahlen konnten, und so den Kursgewinn des argentinischen Blaumarktes nutzen konnten, sparte uns etwa 30% der Verschiffungskosten, hinzu kamen natürlich die Kosten für die Agentur, welche in US$ beglichen werden mussten.

Besonders angenehm war, dass wir bei German direkt in Euro und US$ zahlen konnten, die uns German zum Blaumarktkurs anrechnete. Wir bekamen exakt den Kurs, den wir auf der Avenida Florida im Zentrum tags zuvor in Erfahrung gebracht hatten. Dies ersparte uns mit viel Bargeld in der Tasche durch die Innenstadt von Buenos Aires tigern zu müssen. (Verschiffung Südamerika – Afrika. Teil 1 – Germans Angebot)

Francisco begleitete uns zum Hafen und erledigte dort in einer knappen Stunde sämtliche Papiere. Da er seit vierzig Jahren in diesem Business arbeitet, kennt er jeden Hafenarbeiter sozusagen von klein auf. Im Anschluss brachte er uns vom Hafen in Zarate zum internationalen Flughafen von Buenos Aires, was aufgrund aktueller Streiks in Buenos Aires mehrere Stunden in Anspruch nahm. Wir waren ihm dafür sehr dankbar. (Verschiffung Südamerika – Afrika. Teil 2 – Franciscos Batterie)

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Ablauf in Durban

In Südafrika wollten wir unser Fahrzeug ohne Agent aus dem Zoll holen, da wir bei unseren früheren Verschiffungen damit sehr gute Erfahrungen gemacht hatten. Wir begaben uns in Durban direkt zu MOL, um uns die weiteren Schritte erklären zu lassen. Dort erklärte man uns, dass die Zollabwicklung in Südafrika als Privatperson nicht möglich sei und gab uns eine Liste möglicher Agenturen.

Wir ließen uns von der indisch geführten LTD Logistic Solutions für umgerechnet € 125,- vertreten. Es folgten drei Tage Warten, da das Schiff Verspätung hatte, aber am vierten Tag wurden wir von unserer Agentur zum Hafen begleitet und konnten unser Fahrzeug nach einer kurzen Zollinspektion am Vormittag, noch am selben Nachmittag in Empfang nehmen. (Verschiffung Südamerika-Afrika. Teil 3 – Innocents Agentur)

Auch wenn wir teilweise verwirrende Angaben unserer Agentur zum zeitlichen Ablauf bekamen, wir um die Agenturkosten feilschen mussten und manch sinnlose Fahrt mit einem ihrer Fahrer zurücklegten, so waren wir doch mit ihrer Arbeit zufrieden.

 

Kostenaufstellung

RoRo – Verschiffung  12-2013 von Zarate/Argentinien  nach Durban/Südafrika (Fahrzeuggröße 56,4 m³)

Frachtkosten
Sea Freight (MOL) (60 US$ pro m³ OFT + 18 US$ pro m³ BAF) 4.446 US$
Local Charges (MOL)193 US$
Terminal Port Delivery (abhängig von m³)585 US$
Gesamt 5.224 US$
Gesamt mit Blaumarktkurs 3.602 US$

Diese Frachtkosten konnten in argentinischen Peso bezahlt werden. Durch den inoffiziellen Blaumarktkurs, bei dem bare US-Dollar deutlich über dem offiziellen Kurs (9,50 statt 6,55 Ar$/US$) umgetauscht wurden, konnten wir die tatsächlichen Kosten auf 3602 US$ senken.

Agenturkosten Argentinien
Transfer Costs to Zarate 75 US$
Customs Authorization 120 US$
Customs Delivery 80 US$
Professional Fee280 US$
Gesamt555 US$
Kosten in Südafrika
Cargo Dues R 3.545
Landing R 4.153
Agenturkosten DurbanR 1.750
GesamtR 9.448 (ca. 880 US$)
Verschiffungskosten gesamt
Frachtrate und Hafengebühren Zarate3.602 US$
Agenturkosten Argentinien 555 US$
Hafengebühren Durban615 US$
Agenturkosten Südafrika165 US$
Gesamtkosten Verschiffung Zarate-Durban bei 56,4 m³5.037 US$ (ca. € 3.800)