Wie kommt man an Trinkwasser? Prinzipiell gibt es die Möglichkeit all sein Trinkwasser in abgepackten Flaschen zu kaufen. Für kurze Reisen ist das sicherlich nicht die schlechteste Idee. Bei einer Langzeitreise sieht es etwas anders aus. Es ist teuer, umständlich und produziert eine Unmenge an Plastikmüll. Wenn man länger unterwegs ist, wird man sich früher oder später nach einer Alternative umsehen. Bei allen Outdoor- und Campingausrüstern werden eine Vielzahl von Wasserfiltern und Entkeimungsmitteln angeboten. Ein ordentlicher Keramikfilter hält einige 10.000 Liter Wasser, filtert aber nicht alle Krankheitserreger heraus, man braucht einen zweiten Filter oder muss zusätzlich Mittel mit Chlor oder Silberionen zufügen damit man auch das Wasser aus der letzten Pfütze am Straßenrand trinken kann.

Wir haben Wasserfilter und Micropur mit dabei, haben beides bis zum jetzigen Zeitpunkt kaum benutzt. Warum auch das Wasser aus einer Pfütze nehmen? Wir versorgen uns mit dem Wasser, das auch die Menschen vor Ort trinken.

In Ungarn waren in jedem Dorf öffentliche Brunnen zu finden an denen wir unsere Trinkwassertanks füllen konnten. In Griechenland gibt es hin und wieder eine Quelle oder ausgeschildertes Trinkwasser, in der Türkei findet man eine Quelle nach der anderen und im Iran gibt es viele öffentliche Parks mit Trinkwasserhähnen. Im Notfall kann man bei den meisten Tankstellen kostenlos Wasser tanken und dies mit Chlor oder Silberionen (z.B. Micropur) behandeln.

In Südostasien und Zentral- und Südamerika kann man in vielen der kleinen Märkte abgepacktes Trinkwasser in Mehrwegkanistern kaufen. In Thailand beispielsweise bekommt man für umgerechnet etwa 25 Euro-Cent einen Kanister mit 18 Liter Trinkwasser, in Mexiko kostet eine Füllung des 20-Liter-Kanisters etwa einen Euro, in Ecuador etwa 2,50$. Fast jedes Land hat seine eigenen Kanister, daher muss man anstatt die Kanister zu tauschen meist umfüllen.

In Kanada und den USA wäre das Leitungswasser von hervorragender Qualität, wenn es nicht durch die Beimischung von Chlor praktisch ungenießbar gemacht würde. Der unangenehme Chlorgeschmack lässt sich jedoch mit einem haushaltsüblichen Aktivkohle-Wasserfilter auf ein erträgliches Niveau senken. Einen einfachen Wasserfilter (z.B. der Marke ‘Britta’) findet man dort für unter zehn Dollar in jedem größeren Supermarkt.

Wenn es nicht deutlich angeschrieben ist, sollte man immer einen, besser zwei Einheimische fragen, ob sich das Wasser aus der Quelle, dem Brunnen oder dem Wasserhahn zum Trinken eignet. Anders verhält es sich in China, wo wir aufgrund der vielerorts desolaten Umweltsituation auf abgepacktes Wasser in Flaschen zurückgegriffen haben.

Wie viele andere Langzeitreisende haben wir auf unserer bisherigen Reise durch Europa, Asien, Nord-, Zentral- und Südamerika nahezu immer das gleiche Wasser wie die Einheimischen getrunken und hatten dadurch nie gesundheitliche Probleme.

 

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