Stand der Informationen
August 2015
Visa
Deutsche Staatsbürger benötigen kein Visum für Israel. Wir erhielten an der Grenze einen 3 Monate gültigen Einreisestempel. Auf Wunsch wird dieser auf einen separaten kleinen Zettel gestempelt, damit man den Pass weiterhin für Reisen in arabische Länder verwenden kann.
Einreisebestimmungen
Für das Fahrzeug benötigt man kein Carnet de Passage. Bei Einreise wird eine temporäre Importgenehmigung erteilt, die sich zeitlich nach der Fahrzeugversicherung richtet und maximal drei Monate beträgt. Für das Fahrzeug muss eine Fahrzeugversicherung vorgewiesen werden, diese kann man an der Grenze abschließen. Auch die grüne Versicherungskarte wird, soweit diese Israel beinhaltet, anerkannt. Das Fahrzeug wird in den Pass des Fahrzeughalters eingetragen, hierfür wird ein ‘neutraler’ Stempel verwendet.
Grenzabwicklung
Ablauf der Einreise am Grenzübergang Sheik Hussein Crossing von Jordanien kommend:
– Fahrt zur ersten Schranke: Kurze Frage wie viele Personen, Nationalität, Schranke wird geöffnet.
– Erster Checkpoint: Vorkontrolle.
Sichtung der Fahrzeugpapiere und Pässe. Ein rosa Laufzettel mit kleinem Aufkleber wird ausgehändigt.
– Zweiter Checkpoint: Migration.
Kontrolle der Pässe. Einige Fragen zum Beruf, der Name des Vaters und Großvaters, Wohnort, zuvor bereiste arabische Länder, eventuelle Kontaktperson in Israel, die Emailadresse und Telefonnummer im Heimatland. Alles nicht in Form eines ‘Verhörs’ sondern ganz entspannt am Schalter. Danach kurze Wartezeit bis die Personaldaten überprüft sind. Der Einreisestempel kommt auf Wusch auf ein separates Blatt, das in den Pass eingelegt wird. Gültig für 90 Tage Aufenthalt in Israel.
– Dritter Checkpoint: Zoll.
Alle persönlichen Gegenstände müssen aus dem Fahrzeug geräumt werden und durch den Scanner. Hierfür gibt es Plastikwannen und Trolleys. Fahrzeugteile und Werkzeug konnten im Fahrzeug bleiben, ebenso Küchengegenstände, die meisten Nahrungsmittel und alles im Kühlschrank.
Nach 7 Säcken und 9 Wannen hatten wir genug ausgeräumt und die Damen vom Zoll kontrollierten den Rest im Fahrzeug. Wir warteten nach dem Röntgen der Wannen in der Zollhalle.
Das Fahrzeug wurde währenddessen nochmals separat ohne unser Beisein geprüft.
– Röntgen des Fahrzeugs
In unserem Fall Fahrt zur LKW-Röntgenmaschine und danach weiter in die LKW-Kontrollhalle in der das Fahrzeug abgestellt und ohne unser Beisein nochmals genau kontrolliert wurde.
Anschließend sehr flüchtige Kontrolle der Staukästen auf dem Dach.
Mit dem Fahrzeug zurück zum Zollgebäude. Einladen der persönlichen Gegenstände.
– Versicherung
Im großen Hauptgebäude: Geldwechsel und Abschluss einer Versicherung nach deren Gültigkeitsdauer sich später auch die Temporäre Importgenehmigung für das Fahrzeug richten wird. Wir schlossen eine Versicherung für 14 Tage ab. Benötigt wird Fahrzeugschein, Führerschein und Pass. Kosten für unser Fahrzeug 430 NIS (105 EUR).
– Temporäre Importgenehmigung
Mit der Versicherung, Pass, Führerschein, Fahrzeugschein zurück zum Zollgebäude. Am Fenster wird die Temporäre Importgenehmigung ausgestellt, die sich nach der Gültigkeitsdauer der Versicherung richtet. Die Importgenehmigung kann nach Aussage des Beamten an anderen größeren Orten wie Haifa oder Ashdod verlängert werden. Das Fahrzeug wird mit einem ‘neutralen’ Stempel im Pass des Fahrzeughalters vermerkt, die Importgenehmigung ausgestellt und der rosa Laufzettel ausgehändigt.
– Am Exit-Gate werden der rosa Zettel einbehalten und nochmals die Pässe kontrolliert.
Fertig. Welcome to Israel.
Dauer der Abwicklung: 6,5 Stunden. Davon viel Wartezeit und Zeit zum Fahrzeug Ein- und Ausräumen.
Kosten: 430 NIS Versicherung, etwa 110 €.
Alle Beamten waren freundlich und korrekt, reichten uns ständig kühles Wasser und zeigten uns den Weg zur nächsten Station. Viel Zeit verging mit Warten bis das Fahrzeug ohne unser Beisein kontrolliert war, die wir in der klimatisierten Zollstelle verbringen konnten. Zwar musste vieles ausgeräumt werden, doch letztlich war die Kontrolle nicht so penibel wie wir sie uns vorgestellt hatten. Auch ein Iranvisum im Pass und die Reise kurz zuvor durch den Sudan waren kein Problem. Lediglich die extreme Sommerhitze (knapp unter 50 Grad) machten den Übertritt schweißtreibend.
Hinweis: Treibstoff ist in Israel relativ teuer. Der Füllstand unserer Tanks hat bei Einreise niemanden interessiert.
Ausreise:
Wir haben unser Fahrzeug von Israel nach Italien verschifft. Informationen zur Verschiffung und der Ausreise am Hafen Ashdod finden sich unter Länderinformationen Verschiffung Israel / Italien.
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Kraftstoff
Der Diesel ist mit 6,27ILS (1,53 €) pro Liter sehr teuer. Zum Vergleich, in Deutschland kostete der Liter Diesel zeitgleich etwa 1,10 €. Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut.
Kommunikation
Wir kauften eine Simkarte von netazi. Angeblich sollte eine Minute ins deutsche Festnetz nur 0,15 ILS (ca. 3,6 Cent) kosten, stattdessen wurden jedoch etwa 0,5 ILS berechnet. Für internationale Gespräche muss vor die Landesvorwahl zusätzlich 019 (also 019 49 für Deutschland) gewählt werden. 1GB kostete 29 ILS, 3 GB 55 ILS. Wir waren mit der Netzabdeckung und der Internetverbindung sehr zufrieden.
Straßen
Im jüdischen Gebiet Israels waren die Straßen geteert und in sehr gutem Zustand. Autobahnen erschließen weite Teile des kleinen Landes. Die Autobahngebühren werden den Fahrzeughaltern zugesandt, ob dies auch bei Fahrzeugen mit ausländischen Nummernschildern der Fall ist, ist zu bezweifeln.
Trinkwasser / Versorgungslage
In dem von uns bereisten Gebiet konnte vielerorts das Leitungswasser getrunken werden. Es gibt Supermärkte und riesige Einkaufs-Malls. Die Preise für Lebensmittel in den Supermärkten sind etwas höher als in Deutschland. Essengehen ist in Israel sehr teuer, ein Bier in der Kneipe kostet schnell 8 Euro.
Geld
Die Währung in Israel ist der Israelische Schekel (ILS). Im August 2015 entsprach ein Euro 4,1 Schekel. Geldautomaten sind weit verbreitet. Geschäfte akzeptieren häufig Kreditkarten.
Stellplätze
Israel ist ein tolles Land für wildes Campen. Es gibt viele Möglichkeiten kostenlos am Strand, in den Bergen oder in Städten zu übernachten. Auch Campingplätze sind weit verbreitet, allerdings sind diese, wie alles in Israel, eher teuer.
See Genezareth
N 32° 44′ 50.2“, E 35′ 38′ 03.2“, (~ 170m unter Null)
Öffentlicher, kostenloser Strand nahe Straße am südöstlichen Ufer.
Golan Höhen. En Ziwan
N 33° 05′ 38.5“, E 35° 47′ 52.0“, (~970m ü. M.)
Kostenloser Picknick-Bereich mit schattigem Stellplatz.
Safed
N 32° 58′ 08.3“, E 35° 29′ 39.1“, (~840m ü. M.)
Kostenloser öffentlicher Parkplatz am zentralen Stadtpark.
Ausstattung: öffentliche Toiletten nicht immer geöffnet
Nahe Jerusalem. Berg Sattaf
N 31° 46′ 33.1“, E 35° 07′ 36.0“, (~720m ü. M.)
Kostenloser großer öffentlicher Parkplatz mit toller Aussicht.
Ausstattung: Toitois, Kiosk
Hinweis: Der Berg wird als Naherholungsgebiet genutzt. Als wir Freitagabend ankamen, war der Parkplatz leer, als wir am nächsten Morgen erwachten waren wir komplett eingeparkt.
Jerusalem. Ha-Pa’amon Garden
N 31° 46′ 4.03“, E 35° 13′ 23.2“, (~700m ü. M.)
Großer kostenloser Parkplatz gegenüber ehemaligem Bahnhof. 20 Minuten Fußmarsch von der Altstadt entfernt. Außer samstags war der Parkplatz von früh bis spät in die Nacht komplett zugeparkt.
Ausstattung: Öffentliche Toiletten im Bahnhofsgelände.
Jerusalem
N 31° 46′ 05.3“, E 35° 13′ 04.8“, (~740m ü. M.)
Seitenstraße mit kostenlosen Parkplätzen. 20 Gehminuten von der Altstadt entfernt.
Ausstattung: Öffentliche Toilette in nahe gelegenem Park.
Tel Aviv
N 32° 03′ 48.4“, E 34° 45′ 40.7“, (~10m ü. M.)
50 ILS / Tag (ca. 12,-€)
Eigentlich 100 ILS pro Tag. Auf Nachfrage durften wir für 100 ILS zwei Nächte bleiben, von Mittwoch 16Uhr bis Freitag 10 Uhr.
Zentral gelegener, großer Parkplatz zwischen Straße und Meer.
Ausstattung: Öffentliche Toiletten und Duschen am Badestrand bzw. an den Strandbars. Keine Höhenbegrenzung.
Ashdod
N 31° 44′ 43.9“, E 34° 36′ 06.6“, (~10m ü. M.)
Außerhalb von Ashdod gelegener, weitläufiger kostenloser Strandabschnitt, der von vielen einheimischen Campern genutzt wird.
Ausstattung: Saubere öffentliche Toilettenanlage und Duschen, Badestrand.